Als ältester Angelverein der Region wurde der ASV Friedberg 1910 erstmals gegründet. Leider wurde die Vereinsaktivität in der Zeit des 1. Weltkrieges, von 1914-1918, eingestellt. Erst im Jahre 1921 wurde der Verein erneut gegründet.
Zur damaligen Zeit hatte der Verein die Wetter von Steinfurt bis nach Assenheim mit kleinen Unterbrechungen gepachtet. Auch der Eisteich in Friedberg West stand den Petrijüngern zu Verfügung. Desweiteren hatte man den Leonhardsteich in Weckesheim angepachtet.
Die Welt war noch in Ordnung. Die Wasserqualität war gut und alle bekannten Fischarten konnten gefangen werden. Der Verein zählte bis zu 180 Mitglieder.
Dann nahm das Schicksal seinen Lauf.
Der Eisteich in Friedberg-West wurde zugeschüttet und es entstand ein Baugebiet.
Die Gemeinde Weckesheim baute den Leonhardsteich zu einem Feuerlöschteich um und kündigte dem Verein den Pachtvertrag. Hier verlor man nicht nur ein schönes Fischgewässer, sondern auch das Anglerheim.
In den 60er Jahren nahm die Industrialisierung dann ihren Lauf und die Wetter verkam zu einer Kloake. Kläranlagen waren nicht vorhanden oder nicht in der Lage die belasteten Abwässer zu bewältigen. 1972 wurde ein Gemeinschaftsfischen an der Wetter in Ossenheim abgebrochen, da der Bach unerträglich stank.
Spätestens hier war klargeworden, der Verein braucht wieder einen Angelteich. Da die wenigen überlebenden Fische in der Wetter nicht mehr genießbar waren, hatte ein großer Teil der Mitglieder dem Verein den Rücken gekehrt.
Bei der Suche nach einem geeigneten Gelände war die Stadt Friedberg behilflich, jedoch gelang es erst zwei Jahre später ein Gelände zu pachten.
Nachdem alle Ämter und Behörden von unserem Anliegen überzeugt waren, konnte mit dem Bau des Straßheimer Teiches auf der "Sauweide" begonnen werden.
Jetzt waren noch gerade 37 von 180 Mitgliedern übriggeblieben.
1975 war der "Straßheimer Teich" fertiggestellt und tausende von Arbeitsstunden wurden ehrenamtlich geleistet.
Der Name "Straßheimer Teich" kommt daher, da an dieser Stelle früher der Ort Straßheim stand. Diese Ortschaft wurde im 30 jährigen Krieg niedergebrannt, da die Pest ausgebrochen war.
Nachdem der Teich fertig war, wollten plötzlich alle wieder in den ASV-Friedberg eintreten. Hier entschloß man sich, diejenigen, die den Verein in schlechten Zeiten im Stich gelassen hatten, nicht mehr aufzunehmen.
Dennoch wuchs der ASV sehr schnell wieder auf 100 Mitglieder heran. Um den familiären Charakter des Vereins zu bewahren, wurde die Aufnahme begrenzt. Ab 1984 plante der Verein eigene Fischzuchtteiche zu erstellen. Hierzu wurde hinter der Teichanlage ein weiteres Gelände angepachtet. Auf einer Fläche von 5300 m² entstanden zwei neue Teiche nachdem ein dreijähriger "Planungskrieg" mit den zuständigen Behörden gewonnen worden war. Hätte die Stadt Friedberg unter Bürgermeister Dr. Fuhr das Vorhaben des Vereins nicht immer wieder befürwortet und unterstützt, wäre diese Oase der Natur nicht entstanden.
Seither wurde in den Zuchtteichen Karpfen, Schleien, Zander, Karauschen, Rotfedern, Rotaugen, Gründlinge, Moderließchen und Stichlinge gezogen und in die Wetter, die Usa und Teiche der näheren Umgebung ausgesetzt.
Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, Fische, die in unserer Region ausgestorben, oder davon bedroht sind, wieder anzusiedeln. Die bisher erzielten Erfolge sprechen für sich.
War es früher die Gewässerverschmutzung, die den Anglern das Leben schwer machten, sind es heute die Fischwilderer. Von den Fischereiaufsehern des Vereins werden immer öfter Fischwilderer angetroffen und zu Anzeige gebracht.
Der Verein übernahm für die Wetter und die Usa die Bachpatenschaften und führt jährliche Säuberungsaktionen durch. Heute zählt unser Verein 99 aktive, 12 jugendliche und 9 passive Vereinsmitglieder.